Phenylalanin ist eine essenzielle Aminosäure, die in vielen Lebensmitteln vorkommt und von unserem Körper zur Herstellung von Proteinen und anderen wichtigen Molekülen benötigt wird.
Es ist für seine Auswirkungen auf Depressionen, Schmerzen und Hauterkrankungen untersucht worden.
Hier erfahren Sie alles, was Sie über Phenylalanin wissen müssen, einschließlich seiner Vorteile, Nebenwirkungen und Nahrungsquellen.
Was ist Phenylalanin?
Dieses Molekül existiert in zwei Formen oder Anordnungen: L-Phenylalanin und D-Phenylalanin. Sie sind fast identisch, haben aber eine leicht unterschiedliche Molekularstruktur.
Unser Körper ist nicht in der Lage, genügend L-Phenylalanin selbst zu produzieren, daher gilt es als essentielle Aminosäure, die über die Nahrung aufgenommen werden muss (Quelle: 1).
Zusätzlich zu seiner Rolle in der Proteinproduktion wird Phenylalanin zur Herstellung anderer wichtiger Moleküle in unserem Körper verwendet, von denen einige Signale zwischen verschiedenen Teilen Ihres Körpers senden (Quelle: 2).
Funktionen – Kurzfassung
- Ausgangsstoff vieler Proteine und Substanzen
- An vielen Stoffwechselprozessen beteiligt
- Kann in Dopamin und Serotonin umgewandelt werden (stimmungsaufhellend und schmerzlindernd)
- Kann bei Stress umgewandelt werden
- Wichtige Funktion in Bezug auf Wachstum, Leistungsbereitschaft und Blutdruck.
- Verhindert Fettablagerungen in der Leber
- Steigert Schwermetall-Ausscheidung
Funktionen
Es ist notwendig für das normale Funktionieren unseres Körpers.
Wir brauchen Phenylalanin und andere Aminosäuren, um Proteine herstellen zu können.
Darüber hinaus ist Phenylalanin entscheidend für die Produktion anderer Moleküle, einschließlich:
Tyrosin: Diese Aminosäure wird direkt aus Phenylalanin hergestellt. Sie kann zur Herstellung neuer Proteine verwendet oder in andere Moleküle auf dieser Liste umgewandelt werden (Quellen: 3).
Adrenalin und Noradrenalin: Bei Stress sind diese Moleküle wichtig für die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion des Körpers (Quelle: 4).
Dopamin: Dieses Molekül ist an Glücksgefühlen in Ihrem Gehirn beteiligt, ebenso wie an der Bildung von Erinnerungen und Lernfähigkeiten.
Wenn diese Moleküle nicht normal funktionieren, können negative Auswirkungen auf die Gesundheit auftreten.
Da Phenylalanin zur Herstellung dieser Moleküle in Ihrem Körper verwendet wird, wurde es als mögliche Behandlung für bestimmte Erkrankungen, einschließlich Depressionen, untersucht.
Studien
Phenylalanin wurde in mehreren Studien untersucht.
Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass es bei der Behandlung von Vitiligo, einer Hauterkrankung, die zum Verlust der Hautfarbe und zu Fleckenbildung führt, wirksam sein kann (Quelle: 5).
Andere Studien haben berichtet, dass die Zugabe von Phenylalanin zu ultraviolettem (UV) Licht die Hautpigmentierung bei Personen mit dieser Erkrankung verbessern kann (Quellen 6, 7)
Phenylalanin kann zur Herstellung des Moleküls Dopamin verwendet werden. Eine Dopamin-Fehlfunktion im Gehirn wird mit einigen Formen der Depression in Verbindung gebracht.
Eine kleine Studie mit 12 Personen zeigte einen möglichen Nutzen einer Mischung aus der D- und L-Form dieser Aminosäure zur Behandlung von Depressionen, wobei zwei Drittel der Patienten eine Verbesserung zeigten (Quelle 8).
Zusätzlich zu Vitiligo und Depression, Phenylalanin wurde für mögliche Auswirkungen auf untersucht:
Schmerzen: Die D-Form von Phenylalanin konnte in einigen Fällen zur Schmerzlinderung beitragen, (Quelle: 9).
Alkoholentzug: Eine kleine Menge an Forschung deutet darauf hin, dass diese Aminosäure, zusammen mit anderen Aminosäuren, helfen kann, die Symptome des Alkoholentzugs zu lindern (Quelle: 10).
Tagesbedarf: 875 mg / Tag
Quellen (in sehr vielen Lebensmitteln enthalten – sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen):
Die Angaben gelten für eine 70 Kilogramm schwere Person.
Nahrungsmittel | Phenylalaningehalt auf 100g | % des Tagesbedarfs |
---|---|---|
Sojaproteinpulver | 4593 mg | 525 % |
Getrocknete Spirulina (Algen) | 2777 mg | 317 % |
Parmesan | 2834 mg | 255 % |
Geröstete Sojabohnen | 2066 mg | 236 % |
Getrocknete Petersilie | 1712 mg | 196 % |
Kürbiskerne | 1711 mg | 196 % |
Hanfsamen | 1447 mg | 165 % |
Erdnüsse | 1442 mg | 165 % |
Hühnerschenkel | 1437 mg | 165 % |
Rindersteak | 1427 mg | 163 % |
Schinken | 1421 mg | 162 % |
Sonnenblumenkerne | 1169 mg | 134 % |
Mandeln | 1132 mg | 129 % |
Walnüsse | 1094 mg | 125 % |
Nebeneffekte
Phenylalanin ist in vielen proteinhaltigen Lebensmitteln enthalten und wird als „allgemein sicher“ eingestuft. Es besteht kein Risiko bei einer natürlichen Aufnahme der Aminosäure. Auch bei hohen Ergänzungen traten nur leichte oder gar keine Nebenwirkungen auf. (Quelle: 11)
Personen mit der Aminosäurestoffwechselstörung Phenylketonurie (PKU) sind nicht in der Lage, Phenylalanin richtig zu verarbeiten. Bei ihnen kann die Konzentration von Phenylalanin im Blut etwa 400-mal höher sein als bei Menschen ohne PKU.
Diese gefährlich hohen Konzentrationen können zu Hirnschäden und geistiger Behinderung sowie zu Problemen beim Transport anderer Aminosäuren zum Gehirn führen (Quelle: 12).
Aufgrund der Schwere dieser Störung werden Säuglinge in der Regel schon kurz nach der Geburt auf PKU untersucht.